Suche ist unsere zentrale Triebfeder für Entwicklung und auch alles andere.
Viele machen sich aktuell Gedanken darüber, wohin die momentane Verwirrung uns entlassen wird.
Die einen meinen, irgendwann würde es wieder so wie früher, die andern sehen sich in einer Diktatur aufwachen und manche fürchten eine Zukunft à la Klaus Schwab, in der Mensch und Maschine zu einem transhumanistischen Gebilde verschmelzen. Nein, so abwegig ist die Idee gar nicht, es gibt viele Wissenschaftler, dich sich ernsthaft mit dieser Technologie auseinandersetzen. Und schließlich war es schon immer der Wunsch des Menschen, ewig leben zu können. Liegt es da also nicht nahe, wenn man Milliardär ist, sich solchen Wünschen hinzugeben und sie zu verfolgen?
Es soll jedoch in diesem Artikel um keines der benannten Szenarien gehen. Es geht nun — und ich bin mir sicher, auch überhaupt — um eine ganz andere Sicht auf unsere Welt.
Im Laufe der Jahrtausende ist der Mensch immer stolzer auf sein Denkvermögen geworden. Während die Vorsokratiker wie Thales von Milet und Anaximander rund 600 vor Christus noch im Unermesslichen suchten, haben wir bis heute die Blickrichtung grundlegend geändert und sind in die tiefsten Tiefen der Details vorgedrungen. In dieser menschheitsgeschichtlich lächerlichen Zeit von 2.500 Jahren haben wir einen unglaublichen Wandel vollzogen. Doch ich möchte bezweifeln, dass die Richtung eine gute ist.
Wissenschaft und Philosophie sind Betätigungsbereiche, bei denen die Suche eine große Rolle spielt, eigentlich die Rolle. Unsere ganze Entwicklung ist ein Indiz für Suche. Nicht nur die der Wissenschaften, sondern des Menschen überhaupt. Das ist gut nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass das Bedürfnis zu suchen, die zentrale Kraft in unseren tiefsten Tiefen ist — schließlich ist es die Triebfeder zur Entwicklung. Das, was man immer wieder als unerklärliche Sehnsucht empfindet, ist nichts anderes, als der Wunsch, wieder heimzukehren. Der Wunsch nach unserem geistigen Zuhause.
So, wie sich alle inneren Bedürfnisse ins Außen verlagern, wenn sie nicht innerlich erfüllt werden, ist es auch mit der Suche. Durch unsere Denkfähigkeit abgelenkt, haben wir uns immer mehr auf das Außen fixiert. Es ist also gut nachvollziehbar, finde ich, dass wir dieses innere Sehnen im Lauf der Zeit immer weniger zuordnen konnten und schließlich glauben, die Erfüllung dieses Bedürfnisses ganz im Außen zu finden. Also sind wir fest davon überzeugt, die Erfüllung unseres Sehnens im Sozialen zu finden, also Beziehung, Familie und Ansehen sowie im Materiellen in Form von Haus, Auto und Reisen. Weil die Quelle aber in unserem tiefsten Inneren verborgen ist, werden wir trotz Erreichens der gesetzten Ziele nie zur Ruhe kommen können. So vermute ich, dass heutige Milliardäre, die sich jeden Wunsch erfüllen können, eine Stufe weitergehen und ihr Ziel im ewigen Leben sehen — kein neuer Gedanke — was in Richtung Transhumanismus geht. Ob ewiges Leben oder nur ein sehr langes von vielleicht dreihundert Jahren etwas so Erstrebenswertes ist, bezweifle ich. Aber vielleicht kommt auch dazu einmal ein Artikel.
Doch wir liebe Menschheit haben einen grundlegenden Fehler gemacht. Zwar ist nichts dagegen zu sagen, dass Mikroskope immer leistungsfähiger wurden und die Technik mit immer Kleinerem zuwege kommt. Doch die Richtung hinein ins Detail, zum Finden von Antworten auf die großen Themen, ist naturgemäß die falsche. Je weiter wir nämlich ins Detail gehen, desto mehr verlieren wir den Überblick. Schon seit vielen Jahren mangelte es an Vernetzern, die all das Detailwissen auf gemeinsame Nenner bringen und so Übersicht bieten. Wir sind immer spezialisierter geworden. Da weder unser Gehirn noch unsere Zeit ausreichen, um sich all das vorhandene Wissen nur annähernd einzuverleiben, werden wir mehr und mehr zu speziallastigen Wesen ohne Überblick. Und damit abhängig von anderen speziallastigen Wesen.
Diese Entwicklung rächt sich nun. Wir verlieren den Halt. Im Detail stehen wir mittlerweile an und es bleibt uns nichts übrig als die Aussage: Es gibt zwischen den kleinsten Teilchen einen unermesslich großen Raum voller Energie und aus dem heraus scheint sich auf mystische Weise die stofflich sichtbare Welt zu entwickeln. Dabei haben wir keinen blassen Schimmer, um welche Kräfte es sich handelt, die den Anstoß dazu geben.
Mit anderen Worten: Die Wissenschaft und damit die ganze Menschheit ist an einem Punkt angelangt, wo es nicht mehr weitergeht.
Nun, so ganz stimmt das nicht. Es geht nur für die Wissenschaft nicht mehr weiter. Denn sie braucht etwas zum Leben, sonst stirbt sie: den physischen Beweis.
Mit diesem Punkt sind wir nun bei einem, nein, dem größte Wendepunkt der Menschheit angelangt. Und dieses Ereignis wird uns anmessend dramatisch im Außen angezeigt. Wir müssen eingestehen, dass wir nicht allmächtig in der Lage sind, alles zu verstehen, sondern dass es jenseits des Verstandes noch etwas Größeres gibt. Diese Notwendigkeit ist ungeheuer und man hat sich bis jetzt immer erfolgreich vor ihr gedrückt. Denn ein Zugeben dieses Größeren würde bedeuten, dass man die Kontrolle verliert. Das findet nämlich naturgemäß statt beim Eintreten in Sphären, die wir mit dem Verstand nicht erfassen können.
Es ist nicht so, dass sich niemand mit diesen Sphären beschäftigen würde. Religionen, Esoteriker, Heiler, Schamanen und spirituelle Menschen überhaupt tun es seit Urzeiten. Nur, leider, leider, ist das eine Gegend, in der man nichts beweisen kann. Eventuell kann man Auswirkungen beobachten und man kann eine Menge spüren. Nur — beweisen lässt es sich nicht und man kann auch nicht darüber diskutieren. Denn alles in den Sphären außerhalb unserer grobstofflichen Welt entzieht sich unserem Verstand. Man kann es sehr wohl wahrnehmen, man kann damit und mit ihm arbeiten. Aber da man es nicht beweisen und keine Gutachten dazu machen kann, ist es ein Terrain, das sich der Diskussion entzieht.
Und nun? Ende des Weges?
Im Gegenteil, jetzt geht es erst richtig los. Wir dürfen unsere wirklichen Fähigkeiten entdecken und nutzen. Wie ich ja kurz im Artikel über Wertschätzung angeschnitten habe, sind wir im Jahr 2020 aus dem materiellen Erdzeitalter in das leichte, aufstrebende Luftzeitalter eingetreten. So, wie man es seinerzeit am Wandel von der Romanik zu Gotik beobachten konnte, erleben wir es nun wieder, von der materiellen Industrie zur flüchtigen, leichten digitalen Welt. Es spiegelt sich alles immer auf allen Ebenen ab. So betrifft dieser Wandel auch jeden Menschen nicht nur im Außen, sondern auch in seinem Inneren, er wird dazu ermahnt oder sogar gezwungen, sich den lichteren, leichteren Regionen seiner selbst zuzuwenden.
Das ist eine riesengroße Herausforderung, wenn man Jahrtausende ins Materielle investiert hat, und bedeutet ein sehr großes Umdenken. Aber wir kommen damit dem Ziel unserer — in Wirklichkeit inneren — Suche näher. Weil wir dadurch unserem eigentlichen Lebenssinn näherkommen, werden wir erfahren, dass uns diese Umstellung viel Freude und Leichtigkeit bringen wird.
Was gilt es also zu tun, um in den Fluss der gewollten Menschheitsentwicklung zu kommen?
Diese Herausforderung ist so groß, dass ich sie in mehrere Artikel zerlegen möchte. Gerne gebe ich aber einen Ausblick. Da ist zunächst einmal die Frage, was es mit diesem Wandel von einem Erdzeitalter in ein Luftzeitalter auf sich hat. Dann stellt sich die Frage, wo denn dieses Zuhause ist, nach dem wir uns sehnen. Kommen wir wieder irgendwann dorthin zurück? Und warum haben wir uns überhaupt auf diesen steinigen Weg gemacht? Oder hätte der Weg gar nicht steinig sein müssen, so, wie es auch die aktuelle Zeit eigentlich nicht sein müsste?
Das alles sind essenzielle Fragen und sie haben alle eines gemeinsam: Man kann sie nicht mit dem Verstand klären. Man kann nur mit dem Herzen spüren, ob die Angebote, die ich Ihnen im Laufe noch vieler Artikel geben möchte, sich stimmig anfühlen. Denn das Spüren, das Wahrnehmen ist unser lichter Bruder des Verstandes. Diese Wahrnehmung macht es uns möglich, zu spüren, ob etwas richtig oder falsch ist, sowohl im Großen und Ganzen als auch im ganz Persönlichen. Womit wir übrigens wieder bei einem Thema sind: Was ist richtig und was ist falsch? Und gibt es ›die eine Wahrheit‹ oder ist das Vermessenheit? Also eine ganze Menge Stoff für weitere Artikel.
Ich würde sagen: Lassen Sie sich doch einfach überraschen. Sie brauchen als Werkzeug nichts als Ihre Neugier und die Bereitschaft, etwas, bei dem Sie die Stirn — vielleicht sogar unwillig — runzeln, trotzdem die Ehre der Möglichkeit zu geben.