Freies Ich — eine Brücke für denkorientierte Menschen zu unseren spirituellen Wurzeln und Hintergründen.
Vielleicht hätte ich diesen Artikel überhaupt als ersten nehmen sollen.
Auf ›Freies Ich‹ geht es, zwar nicht nur, aber viel darum, Zusammenhänge zu verstehen. Es müssen jedoch nicht alle Menschen das Universum verstehen, um ein erfülltes Leben leben zu können. Manche Menschen handeln bereits intuitiv im Fluss der kosmischen Gesetze und ihres Lebensplans, ohne dass sie wüssten warum, oder groß darüber nachdächten. Sie leben, wie man sagt, aus dem Bauch heraus und handeln so automatisch immer stimmig und sind großteils glücklich. Wem das so geht, und dem Fragen, warum etwas so ist, wie es ist, gleichgültig sind, für den sind manche Artikel hier natürlich uninteressant.
Ich weiß nicht, ob wir all die Zusammenhänge wirklich wissen müssen, um Menschen sein zu können, die ihr Leben als frohen Tanz wahrnehmen. Mir jedenfalls ist es wichtig, zu verstehen, und ich kann mir vorstellen, dass es auch anderen so geht. Vielleicht bin ich auch nur zu kopfmäßig verdorben. Aber mir kommt es nicht so vor, als wäre es sehr verkehrt, zumal es mir unglaublich viel Freude bereitet, wenn sich einmal erkannte Zusammenhänge immer wieder bewahrheiten und sich, Puzzleteil für Puzzleteil, das große Bild unseres wundervollen Universums vor den eigenen inneren Blick ständig erweitert und verfeinert.
Ich sehe mich also nicht als jemanden, der die große Weisheit für alle bringt, wie es die berühmten Wahrheitsbringer wie Jesus, Mohammed oder Zarathustra getan haben. Ich bin leider nicht in der Lage, Engel oder Verstorbene zu sehen oder Antworten auf Fragen zu hören, also ich bin keine mediale Person. Andererseits hat sich mein Weltbild auf ganz eigenartige Weise entwickelt.
Ich kann schwer beschreiben, wie ich das ›Alles‹ wahrnehme. Am ehesten wohl noch wie ein vierdimensionales Bild, also unsere Galaxis mit ihren drei Dimensionen zuzüglich all der anderen feineren, unsichtbaren Sphären. Wenn ich eine Frage habe, drehe ich diese sozusagen vierdimensionale Weltkugel vor meinem inneren Auge und erhalte so Antworten.
Irgendwie fühle ich mich am ehesten Philosophen und Psychologen zugehörig. Allerdings gefällt mir bei diesen Wissenschaftsgebieten nicht, dass an alles mit dem Kopf herangegangen wird und aus diesen, meines Erachtens, sehr feinen und subtilen Disziplinen wieder reine Kopfwissenschaft wird. Speziell philosophische Texte scheinen mir gern dazu verwendet zu werden, eigenes intellektuelles Wissen in die Auslage zu stellen, wobei der Inhalt in den Hintergrund rückt, beziehungsweise sich oft nur auf das Zitieren bekannter Personen beschränkt. Dabei hieße ›Philosophie‹ doch ›Liebe zur Weisheit‹. Und ist nicht Weisheit etwas für jeden Menschen, gleichgültig wie verstandesgebildet er ist?
Wenn ein Mensch nach den Weisheiten des Kosmos’ sucht, wohin soll er sich begeben? Religionen sind, wie wir aus der Geschichte wissen, oft weit abgewichen von dem Grundgedanken ihres Gründers. Die Esoterik scheint mir eine Bewegung zu sein, die sich vor der Realität gerne in sogenannte lichte Höhen flüchtet. Dann gibt es noch die verschiedenen Sekten und Geheimwissenschaften. Dort nehme ich starke selbstbezogene Motive der Leitfiguren wahr. Wohin also, wenn man sich Aufschluss wünscht, der über das Fühlen von Harmonie hinausgeht, das man in der Natur genießen kann?
Ich glaube, wir hätten das uns gesteckte Ziel, ganz bewusst nach den kosmischen Gesetzen zu leben, auch mit viel weniger Leid erreichen können. Wäre es uns bereits vor vielen Tausend Jahren gelungen, bewusst das Werkzeug unserer intuitiven Wahrnehmung zu nutzen, anstatt unseren Stolz auf den Verstand dermaßen zu züchten wie wir es getan haben, hätten wir uns viele, viele Umwege sparen können. Und lebten zudem jetzt in einem Paradies.
Nun sind wir gezwungen, zu verstehen. Wie gesagt, das wäre nicht notwendig gewesen. Da heute aber der Verstand einen solch hohen Stellenwert eingenommen hat, sind wir nun dazu gezwungen, ihn in unseren persönlichen Erkenntnisprozess einzubinden. Das bedeutet, der Kraftakt zur Erkenntnis ist viel anstrengender und leidvoller, als es notwendig gewesen wäre.
Ich sehe mich bei all den Menschen, die verstehen wollen — oder müssen? — wie alles in unserem wundervollen Universum zusammenhängt. So betrachtet sehe ich mich als Philosoph. Aber keinen im Sinne intellektueller Wissenschaft, sondern von Wahrnehmung, Einfachheit und Selbsterlebtem. Eine Philosophie, von der ich denke, dass sie jeder nachvollziehen kann, wenn er sich darauf einlässt — wahrzunehmen … und sich wahrscheinlich sehr bald nach dem Einstieg in dieses Abenteuer auf die weiteren Schritte freut.
Es ist mir klar, dass ich damit nicht alle Menschen erreichen kann, sondern lediglich einen Teil, der ähnlich schwingt, wie ich es tue.