Mit ›Schicksal‹ eröffne ich einen Zyklus von drei, vier Artikeln zu den mystischen Fragen, woher wir kommen, wohin wir gehen und warum wir überhaupt hier sind. Ich glaube, die Antworten dazu zählen zu oder sind überhaupt das Wichtigste, das man wissen möchte, um dem Leben einen Sinn geben zu können. Für mich jedenfalls bedeuten sie die Empfindung, mich im Universum geborgen fühlen zu dürfen, gleichgültig, was auch geschehen mag. Nach dem Lesen/Hören — und Verstehen — dieser paar Artikel kann vielleicht ein Stein von Ihrem Herzen fallen und Ihnen ungeahnte Erleichterung werden. Wie bereits andernorts betont, ist es lediglich notwendig, dass Sie dem Gehörten offen begegnen, es also nicht gleich in irgendeine Schublade stecken. Geben sie den kommenden Zeilen einfach die Ehre der Möglichkeit.
Wie bereits andernorts beschrieben, ist für mich das Universum ein einziges riesengroßes vierdimensionales inneres Bild, bei dem sich alles wie Puzzleteile zeigt, von denen jeweils das beleuchtet ist, worauf ich meine Aufmerksamkeit richte. Dieses Bild hat sich im Laufe meines Lebens ständig erweitert und gibt mir neben der oben erwähnten Geborgenheit auch Antworten auf praktisch alle Fragen bis zum Beispiel der, wie sich der große Zusammenhang zur aktuellen Situation zeigt. Doch darum geht es jetzt nicht. Die zentralen Kenntnisse, vor allem höhere Sphären und die Kreisläufe betreffend, durfte ich dem Buch Im Lichte der Wahrheit von Abd-ru-shin entnehmen. Ohne dieses Wissen würde ich zwar auch spüren können wie jeder von uns, aber es wäre mir oft nicht möglich, Teile zuzuordnen. Wir alle haben ganz einfachen Zugriff zur allumfassenden Wahrheit, ich glaube nicht, dass es spezieller Sonderbegabungen bedarf. Wir müssen lediglich den Mut zu dem Schritt fassen, Unbekanntes zuzulassen und gleichzeitig mit unserer inneren Stimme abgleichen, ob das Neue, das uns begegnet, licht und wohltuend ist oder nicht. Immer wieder entdecke ich zum Beispiel Bücher oder Seiten im Internet, auf denen von durchaus wahren Dingen die Rede ist. Trotzdem steigt aber sehr oft ein unangenehmes Gefühl in mir auf — auch wenn es nur Teile davon betreffen mag — das ich zum Anlass nehme, mich zu distanzieren. Ich kann in solchen Fällen mein inneres sich Wehren verstandlich nicht begründen. Es ist lediglich ein unangenehmes Gefühl, das man mit dem vergleichen kann, wenn man alleine in eine schwach beleuchtete Tiefgarage tritt. Ich habe öfters die Folgen erfahren dürfen, wenn ich dieser inneren Stimme nicht gehorchte. Also richte ich mittlerweile mein Leben nach ihr aus und fahre durchweg sehr gut damit.
Neulich erfuhr ich in einem Gespräch mit einem Menschen, den ich als bewusst und interessiert empfinde, durch seine Fragen, dass es offenbar nicht einfach ist, dieses mein umfassendes Bild zu übermitteln. Es bedarf viel Arbeit von beiden Seiten, um diesen Übergang zu schaffen. Für meinen Teil wurde mir klar, dass es notwendig ist, wirklich Stückchen für Stückchen einzeln zu erhellen, immer wieder im Großen und Ganzen aufzuzeigen, um dann zu hoffen, dass bei dem Gegenüber diese Stückchen von selbst in ein ganzes großes Bild zusammenfließen. Mit dieser kleinen Serie möchte ich bei unser aller Ursprung beginnen: Wo haben wir unsere unendlich lange Reise begonnen und warum und was ist unser Ziel. Große Fragen, ich weiß, an ihnen haben sich viele Philosophen die Zähne ausgebissen. Dabei wäre doch alles so einfach …
Üblicherweise wissen wir aus eigenem Erleben und Erinnerung lediglich vage ab günstigstenfalls unserem dritten, vierten Lebensjahr. Schon davor landet man auch bei großem Bemühen in einer Blackbox. Und was davor war, davon erfährt man höchstens durch Fotos vom Neugeborenen oder dem dicken Bauch der Mama. Doch wie gelangten wir dort hin?
Vor allem in fernöstlichen Glaubensrichtungen ist die Lehre der Wiedergeburt beheimatet. Eine Seele wandert, indem sie in einen menschlichen Fötus Einzug hält und viele Jahre später sich wieder von dem nun greisen Körper trennt, sich in die Sphäre der Seelen zurückzuziehen. Dieser Kreislauf wird als Samsara bezeichnet, dem Kreislauf aus Leid und Wiedergeburt. Das Ziel ist das Nirwana. Es ist nicht das Nichts, als das man gern den Begriff Nirwana missbraucht (‹Etwas verschwindet im Nirwana‹), sondern ein Zustand des Loslassens all dessen, was wir eigentlich als Untugenden bezeichnen. Also Gier, Hass, Wut und die ganze Latte an unschönen Emotionen — aber auch genauso das Anhaften an Schönem. Mit anderen Worten ist es ein Zustand von Glück und doch Gelassenheit. Die Seele wandert solange immer wieder auf die und von der Erde, bis sie irgendwann einen Zustand dieser Erleuchtung erreicht hat.
Das alles hört sich für mich nicht verkehrt an und es entspricht auch der Wahrheit. Trotzdem fehlt mir dabei Grundlegendes. Ich erfahre nicht, woher ich wirklich komme und wohin ich zurückkehre. Und, vor allem: Warum das ganze Drama? Ginge es nicht einfacher, indem man schlichtweg gleich von Anbeginn an erleuchtet wäre? Dann würde man sich und anderen, vor allem der Erde, vieles ersparen.
Genau diese, meines Erachtens dringend notwendige Lücke möchte ich mit diesen Artikeln schließen. Denn nichts ist im Universum unvollständig oder rätselhaft. Im Gegenteil bewegt sich alles in vollkommenem Kreislauf sowie in unübertroffener Logik und Folgerichtigkeit. Nur — solange wir nicht bereit sind, unseren Geist zu öffnen und die Sphären als selbstverständlich mit einzubeziehen, die sich außerhalb des Grobstofflichen und daher nur verstandlich Begreifbaren befinden, wird uns der Zutritt zu dieser Weisheit verschlossen bleiben.