Wahrnehmung — Dafür, dass sie unsere wichtigstes Instrument ist, sprechen wir sehr wenig über sie.
Eigentlich hatte ich ja den Artikel über den Austausch versprochen. Doch es kommt mir dieses Thema auf einmal wichtiger vor.
Was ist an Wahrnehmung so Besonderes, dass sie vorgezogen werden sollte?
Ich falle gleich mal mit der Tür ins Haus: Nach meiner festen Überzeugung und Erfahrung ist Wahrnehmung zu lernen der eigentliche Lebenssinn, aus dem sich alles Weitere ergibt. Die Wahrnehmung, die ich meine, betrifft alle Sphären, also nicht nur unsere irdischen fünf Sinne. Vor allem aber betrifft es die Wahrnehmung, die erst durch unser Verbundensein mit anderen Sphären als der grobstofflichen möglich ist.
Im Lauf unserer Entwicklung hin zum Verstand und weg von unserem eigentlichen Ursprung haben wir diese Fähigkeit großteils verloren. Nein, ich würde sogar sagen verspielt, wie man immer mehr Geld in einem Kasino riskiert, bis man das eigene Haus verpfändet hat. Dem Verstand die Vorherrschaft zu überlassen ist ein Pakt mit dem Teufel — und das meine ich keinesfalls als Witz. Stellen Sie sich vor, dass Ihnen das Denken zum Wichtigsten würde. Irgendwann würden die Augen und auch die anderen Sinne verkümmern und Sie würden durchs Leben taumeln, zwar als brillant denkendes Wesen, aber ohne jeden Kontakt zum Außen. So ungefähr kann man unsere momentane Lage sehen, wenn wir bedenken, wie wenig wir uns mit all dem, was andere Sphären anbelangt, beschäftigen — bis hinauf zu der, die unsere wirkliche Heimat ist. Es gilt heute als cool, jede Menge an Geld zu haben, an Erfolg oder Ansehen. Aber als ein mehr-sphäriges Wesen durchs Leben zu gehen, findet höchstens in esoterischen oder spirituellen Kreisen Aufmerksamkeit. Allgemeingesellschaftlich jedenfalls ist es aktuell nicht erstrebenswert.
Was für eine verkehrte Welt.
Dass in so einem Zustand Panik aufkommt und jede Menge an Angst, ist gut nachvollziehbar. Um wieder auf unser Beispiel von eben zurückzukommen: So lange alles im Außen uns gewogen ist, wird uns nicht auffallen, dass wir eigentlich blind sind. Doch stellen Sie sich einmal vor, was geschähe, wenn auf einmal der Boden zu beben begänne oder Sie spüren, dass Wasser um Ihre Knöchel hochsteigt. Wie wäre es einem wohl zumute, wenn man zwar perfekt denken könnte, aber nicht in der Lage wäre, im Außen zu handeln, weil man eben blind und gehörlos ist?
Genau in einer solchen Lage befinden wir uns derzeit. Aus diesem Grund ist auch Angst so weit verbreitet — wir haben nämlich den Kontakt zur All-Weisheit und All-Liebe verloren und so unser Urvertrauen.
Die Wahrnehmung über unsere fünf Sinne hinaus, das, was man auch als Gespür oder Intuition bezeichnet, ist weit mehr als nur Intuition. Sie wird deshalb nicht wertgeschätzt, weil wir uns um alles außerhalb unseres Sichtbaren so gut wie nicht kümmern. Womit ich unter ›sichtbar‹ auch das meine, was man mit Elektronenmikroskopen oder Teleskopen sehen kann.
Wahrnehmung ist in Wirklichkeit unsere Nabelschnur zum Kosmos. Über diesen Kanal sind wir mit höheren Sphären verbunden. Diese Verbindung erfolgt über unsere Seele, bei manchen Menschen sogar ihren Geist, den eigentlichen Kern, für den die Seele auch nur eine Hülle, und zwar der seelischen Sphäre darstellt.
Was für einen Vorteil bringt einem diese Verbindung?
In unserem Körper hier auf der Erde sozusagen gefangen, sind wir heute üblicherweise nicht in der Lage, unser ganzes Sein zu überblicken — also andere Leben als das aktuelle. Das sieht anders aus, wenn wir uns in höheren Sphären befinden. Dort haben wir nicht nur eine Sicht über unsere Vergangenheit, sondern spüren auch viel besser Beziehungen zu Personen, Orten und Eigenschaften. Mit anderen Worten: Wir haben einen bedeutend besseren Überblick über uns und unsere Zusammenhänge. Doch nicht nur das. Es ist unsere Wahrnehmung dort oben überhaupt um vieles feiner.
Wie man aus dem bisher Erzählten schließen kann, und wie viele auch wissen, ist unser grobstofflicher Körper ja nur eine Hülle für die Seele, damit wir hier auf der Erde handeln und uns bemerkbar machen können. Aber auch die Seele ist lediglich eine Hülle, die unseren eigenen Kern, den Geist, für die Seelensphäre handlungsfähig macht. Alles von und inklusive der Seelensphäre an abwärts ist endlich, also dem ewigen Kreislauf von Werden und Vergehen untergeordnet. Lediglich unser eigentliches Ich, der Geistkern ist ewig.
Die Teile von uns, also Geist, Seele und grobstofflicher Körper, stecken sozusagen ineinander. Man kann es vielleicht mit den Matroschkas vergleichen, diesen russischen Puppen, in deren jeder eine immer kleinere steckt. Auch wenn wir hier auf der Erde primär mit unseren irdischen Organen kommunizieren, haben wir alles andere von uns gleichzeitig in uns. Demnach sind wir auch in der Lage, seelisch, manche Menschen sogar geistig zu hören, sehen und riechen. In solchen Fällen spricht man von Hellsehen und Hellhören. Ja, auch Hellriechen. Das ist nichts anderes, als bei solchen Menschen die Fähigkeit, ihre Verbindungen, das heißt ihre Organe der anderen Sphären zu nutzen.
Ein wenig kann sie aber beinahe jeder von uns verwenden. Das nennt man dann dieses vage Spüren oder die Intuition.
Wir sind demnach durch die innere Wahrnehmung mit allen Sphären, die wir auch immer in uns mit dabeihaben, verbunden. Da diese anderen Sphären, je höher, desto mehr, Übersicht und Zugang zu dem Allwissen haben, können wir über diesen Kanal viel, viel mehr wahrnehmen als mit unseren irdischen Sinnen.
Beinahe jeder von uns hat schon damit zusammenhängende Erlebnisse gehabt, seien es Déjà-vus oder Erfahrungen in Rückführungen oder anderen Prozessen.
Einerseits ermöglicht es uns, zu spüren, ob wir mit der Allweisheit in Einklang handeln oder nicht. Aber wir spüren auch, ob unser Handeln im Einklang ist mit unserem persönlichen Lebensfluss.
Wenn wir in die Lage kommen, unsere Wahrnehmung sicher und selbstverständlich zu nutzen, brauchen wir keine anderen Hilfen, um Entscheidungen zu treffen. Denn wir spüren in jedem Augenblick, was für uns aktuell stimmig ist. Ohne nachdenken oder abwägen zu müssen!
Zum Thema Wahrnehmung wird es übrigens noch mehr Artikel geben, denn es ist das zentrale Thema in unserm Leben schlechthin. Genau aus diesem Grund habe ich es nun auch vorgezogen, dass es wenigstens in seiner Bedeutsamkeit ins Bewusstsein gehoben wurde.
Sinn des Lebens — ist das nicht ein wirklich guter Grund, sich intensiv mit der Wahrnehmung zu beschäftigen?
Der eigenen Wahrnehmung zu trauen, kann sich abenteuerlich anfühlen. Weil man oft nicht argumentieren kann. Lernt und trainiert man die Wahrnehmung dennoch mit Neugier und Mut, stellen sich erstaunliche Erfahrungen ein.
Seit ich meiner Wahrnehmung vertraue und auch mal Ungewissheit aushalte, fühle ich mich lebendiger und treffe bessere Entscheidungen.
Es freut mich, zu hören, dass solche Erlebnisse gemacht werden! Danke fürs Teilen.